Schleppweichen gibt es bei diversen Museumsfeldbahnen bis heute,
allerdings haben sie dort eher den Status von Anschauungsmaterial bzw. "Spielzeug",
was ja das Wort "Museumsfeldbahn" bereits verrät.
Bei Normalspurbahnen war diese Bauart nie von größerer Bedeutung.
Die Schleppweiche
Die Notwendigkeit, Schleppweichen zu benutzen, ergab sich aus der Verwendung von
Feldbahnfahrzeugen, die Spurkränze sowohl an den Innen- wie auch an den Außenseiten
der Räder hatten. Auf diversen 600mm-Schmalspurlinien in Mecklenburg und Pommern
erfreute sich diese Bauart einiger Beliebtheit.
Die Bilder zeigen das Funktionsprinzip:
Zwei hier grün markierte gelenkig angebrachte Schienenstücke werden je nach zu befahrender Abzweigrichtung
verschwenkt, anstatt eines Herzstückes befindet sich ein hier ebenfalls grün markiertes drehbares Stück Schiene.
Aus diesem Grund muß jedes Fahrzeug, so es die Weiche im abzweigenden Strang befährt,
über zwei Knicke im Gleis fahren. Für den Transport von Rüben und Torf in ungefederten Wägelchen
mit Schrittgeschwindigkeit ist diese Technologie jedoch völlig ausreichend, ja geradezu ideal.
Schleppweiche in beiden Stellungen:
Natürlich hat man sich auch Schleppweichen ausgedacht, bei denen sich keine Knicke in der Geometrie des jeweils befahrenen Stranges bilden.
Die beiden folgenden Bilder sollen eine Konstruktionsmöglichkeit, die auch in der Realität angewandt wurde, illustrieren.
Schleppweiche alternativer Bauform in beiden Stellungen: