An dieser Stelle soll keine grundlegend neue Technologie vorgestellt werden.
Diese Abhandlung hat lediglich zum Ziel, eine Hilfestellung bei der Findung einer Industrienorm zu geben, die die Grundlage
eines leistungsfähigen, herstellerunabhängigen Standards für hängende Bahnen bilden kann. Dies soll den Austausch
von Fahrzeugen zwischen verschiedenen Einsatzstandorten erleichtern.
Bisher konnten sich hängende Bahnen im öffentlichen Transport nur für Nischenanwendungen durchsetzen.
Das hat seine Gründe, und auch der hier gezeigte Vorschlag kann daran nichts Grundlegendes ändern.
Durch die nahtlose Verknüpfung von
Hängebahn- und
Luftseilbahntechnologie
können jedoch weitere nutzbringende Anwendungsbereiche erschlossen werden.
Der große Vorteil von Luftseilbahnen gegenüber stehenden Bahnen ist die kostengünstige Erschließung
schwierigen Geländes und die einfache Überwindung von Höhendifferenzen auf kürzestem Weg.
Diese Vorteile können Seilbahnen nicht nur in unwegsamen Gebirgen ausspielen, sondern auch in verwinkelten Stadtgebieten.
Allerdings sind Seilbahnen in der Ebene vergleichsweise langsam, da das Höhenprofil über Stützen geführter
Seile zur Begrenzung vertikaler Beschleunigungen nur geringe Fahrgeschwindigkeiten zuläßt.
An Trägern laufende Hängebahnen bieten gegenüber stehenden, aufgeständerten Hochbahnen unter Umständen
den Vorteil schneller Bogenfahrten ohne den fahrzeugseitigen Einsatz von Neigetechnik.
Außerdem sind Hängebahnen selbstverständlich vollständig gegen Umkippen gesichert.
Allerdings sollte bereits das
Thrillcab als stehende Bahn bezüglich dieser Eigenschaften ganz
gut mithalten können. Hängebahnsysteme, die mit gutem Erfolg betrieben werden, sind beispielsweise die
Wuppertaler Schwebebahn und die
H-Bahnen in Dortmund und Düsseldorf.
Der Zwang, die gesamte Strecke einschließlich aller Betriebsgleise vollständig als Brücke auszuführen,
treibt den Aufwand in die Höhe. Durch Hängebrückenkonstruktionen wie beim
Aerobus kann dieser Aufwand jedoch in einem
vertretbaren Rahmen gehalten werden.
Errichtung und Betrieb von Weichen sind bei Hängebahnen genau wie bei Luftseilbahnen relativ kompliziert, weshalb solche
Systeme oft nur sehr wenige Verzweigungen aufweisen und die Bildung eines Netzes recht schwierig zu bewerkstelligen ist.
Deshalb erscheint es mir günstig, die schnelle aber teure Hängebahntechnologie mit der zwar langsamen, dafür aber
sehr gut steigfähigen und kostengünstigen Luftseilbahntechnologie zu kombinieren. Auch dieser Gedanke ist nicht wirklich neu,
denn die meisten existierenden Seilbahnen laufen innerhalb der Stationen an Hängebahnschienen.
Der im Folgenden vorgestellte Vorschlag für eine Hängebahn-Seilbahn-Hybrid-Industrienorm soll die Bereiche Bergbahn,
Stadtbahn, innerstädtischen Lieferverkehr und innerbetrieblichen Gütertransport abdecken und sich ebenso als
Lösungsmöglichkeit für den Container- und Stückgutumschlag in Häfen, Frachtterminals und auf sonstigen
Betriebsgeländen eignen. Zu diesem Zweck läßt sich das System optional mit vielen Eigenschaften einer Kranbahn
beziehungsweise eines Kabelkrans ausstatten.