Aufgrund der Verwendung schwerer Maschinen ergeben sich häufig Probleme durch
Bodenverdichtung.
Das zieht weiteren Ärger wegen
Bodenerosion
und
Bodenverarmung
nach sich. Zusätzlich wird dem durch großräumige Monokulturen niedriger,
flach wurzelnder, kurzlebiger Pflanzen Vorschub geleistet. Außerdem sind die
Feldpflanzen auf größräumigen Feldern Wind und Sonne ungeschützt
ausgesetzt.
Neben der konsequenten Anwendung bereits praktizierter Methoden wie der
Agroforst-Anbauform
oder Bodenveredelungsmaßnahmen wie der Erzeugung von
Terra Preta
wird zusätzlich eine Formatierung des Geländes durchgeführt.
Da Landmaschinen immer größer und schwerer gebaut werden, wird es
immer schwieriger, dieselbe Fläche sowohl als Anbaufläche als auch als
Fahrweg zu benutzen. Landmaschinen sind häufig riesige, schwere, rollende Fabriken
mit allerlei Arbeitsgeräten und Vorratsbehältern. Auf dem Feldboden haben diese
Maschinen einen hohen Rollwiderstand und verbrauchen allein schon für die Fortbewegung
entsprechend viel Treibstoff. Die umgesetzte Antriebsenergie wird beim Fahren in den Feldboden
hinein getrampelt und geknetet, so daß unerwünschte Verdichtungen im Boden und
deren ebenso unerwünschte Folgeerscheinungen entstehen.
Wir würden also gern beim Arbeiten sowohl weniger Energie für den Vortrieb
verbrauchen als auch weniger Druck auf die Anbaufläche ausüben. Außerdem
würden wir gern noch größere und schwerere Maschinen einsetzen.
Die einzige Möglichkeit, all diese Forderungen zu vereinen, besteht in der Trennung
von Fahrweg und Anbaufläche.
Also formatiert man das Gelände wie einen Datenträger. Wie auf einem Lochstreifen
führen wir Transportstreifen ein. Diese Transportstreifen lassen sich aus natürlichen
Baumaterialien herstellen, die an Ort und Stelle vorhanden sind, nur aus geringer Entfernung
herangeschafft werden müssen, oder die sich aus den pflanzlichen Anbauprodukten der
formatierten Farm herstellen lassen.
Auf der rechten Seite ist ein Beispiel für einen möglichen Ausschnitt eines
"Schaltplans" für ein formatiertes Feld mit einer Kantenlänge von einem Kilometer
dargestellt.
Die Fahrwege sind als umrandete helle Linien dargestellt:
Die Flächen sind nach folgendem Farbschema codiert:
Acker:
,
Forst:
,
Grünland:
,
Aufstellplatz:
,
Werksgelände:
Durchrollwege für Anbaugeräte sind als hellere Linien ohne Umrandung hervorgehoben.
Ein so formatiertes Feld bietet auf Dauer eine verbesserte Bodenqualität und ein
verbessertes Mikroklima. Die Bäume liefern Schutz gegen Wind, Sonnenhitze und
Austrocknung. Winderosion und Staubbelastung der Umgebung werden verringert.
Der bei der Feldarbeit entstehende Maschinenlärm wird nahe dem Ort der
Entstehung durch Bäume und Sträucher absorbiert.
Durch die Strukturierung der Fläche und den lockereren Ackerboden
wird der Boden saug- und staufähiger für Wasser und hilft so beim
Hochwasserschutz. Das Gelände bekommt eine kleinräumige Gliederung,
ermöglicht aber trotzdem großflächige Bewirtschaftung.
Die Mischung von Feldpflanzen und Bäumen führt zu einer reichhaltigen
Bodenchemie und ermöglicht über die Wurzeln der Bäume die
Erschließung tieferer Bodenschichten. Das verbessert die Nährstoffversorgung
des Ackerbodens.
Durch die biochemische Reichhaltigkeit, Artenvielfalt und kleinräumige Gliederung
wird das bewirtschaftete Gebiet ökologisch aufgewertet. Die Methode zeichnet sich
damit durch hervorragende Naturnähe aus. Wir sind auf der Erdoberfläche
schließlich nicht alleine und machen das Ganze deshalb nicht nur für uns.
Hier sind allerlei Tiere zuhause, denen die Angelegenheit nach Möglichkeit
ebenfalls gefallen soll. Sogar für Erholungssuchende wäre ein formatiertes
Feld ein idyllischer Ort, der die Nützlichkeit eines endlos
zusammenhängenden Feldes und eines gut sortierten Forstes mit der Schönheit
einer Waldlichtung und eines Parks in Harmonie vereint.
In der folgenden schematischen Darstellung sind Anbaustreifen im Querschnitt dargestellt.
Der Cartoon veranschaulicht einen reichlich 100 m breiten Ausschnitt.
Links ist ein Ausschnitt des oben gezeigten Layouts mit drei Kilometern
Kantenlänge dargestellt. Durch Hinzufügen zusätzlicher Windungen lassen sich
die zusammenhängenden Feldstreifen weiter verlängern. Der Zweck der grau
eingezeichneten Aufstellplätze wird im
nächsten Kapitel
erklärt.
Die als Werksgelände vorgesehenen Flächen können frei verwendet
werden. Sinnvoll wäre die Aufstellung von Wirtschaftsgebäuden,
Wartungsanlagen und Ställen, aber auch Obstanbau und Gartenbau lassen sich
sinnvoll integrieren. Für Betriebe, die Feldfrüchte oder
Holz verarbeiten, sollten diese Standorte ebenfalls attraktiv sein. Findet man keinen
Interessenten für diese Flächen, kann man sie auch der Natur
überlassen und als Biotop nutzen.
Im letzten Abschnitt habe ich die Verwendung natürlicher Baumaterialien versprochen,
die sich leicht auftreiben oder aus auf der formatierten Farm erzeugten Produkten herstellen
lassen. Als Baumaterialien kommen daher nur Schotter, Kies, Sand, Lehm, Pflanzenfasern
und Holz infrage.
Mit Pflanzenfasern verstärktes Holz ist insbesondere für die Deckschicht und die
Wasserführung geeignet. Das Holz wird nicht in seiner Naturform verwendet, sondern
chemisch zu
Thermoplast
umgewandelt und mit Faserarmierung aus Pflanzenfasern verstärkt. Ein Markenname,
unter dem dieses vollständig natürliche Thermoplast läuft, ist
Arboform.
Dieser Werkstoff läßt sich beispielsweise mit einer Wegebaumaschine
stranggießen oder in Form von Fertigteilen vorproduzieren. Die
Werkstoffeigenschaften ähneln denen von Holz. Die Witterungsbeständigkeit ist
besser als die von Holz. Die Deckschicht bestünde also aus einem langen, endlos
gegossenen, isotropen Brett. Ist die Deckschicht verschlissen, kann man sie häckseln
und als Dünger auf dem Feld verteilen.
Als Material für die unter der Deckschicht liegende gebundene Tragschicht kommt
zum Beispiel verdichteter Lehm oder Ton mit Pflanzenfaserbewehrung infrage. Auch dieser
Baustoff läßt sich als feuchte Masse mit einer Wegebaumaschine strangpressen
und durch Walzen oder Rüttler verdichten oder in Form von Fertigteilen vorproduzieren.
Der Lehm oder Ton ist im Optimalfall bereits vor Ort in einer tieferen Bodenschicht
vorhanden. Die Pflanzenfasern lassen sich an Ort und Stelle in Form von Hanf anbauen.
Dieses materialtechnisch und pharmakologisch äußerst nützliche Gewächs
ist auch unter den Namen Cannabis, Marihuana, Haschisch, Ganja, Weed oder Dope bekannt.
Für die untere ungebundene Trag- und Frostschutzschicht kommen Sand, Kies, Schotter
oder Lesesteine zur Anwendung. Hier bietet es sich an, vor der Formatierung die oberen
Bodenschichten des Ackers von Steinen zu befreien, um an Ort und Stelle Baumaterial
zu gewinnen.
Rechts und links neben dem Weg sollte eine Drainage eingebaut werden, um auf
Straßengräben verzichten zu können.
Die oberen beiden Cartoons auf der linken Seite zeigen den Querschnitt des Fahrwegs, einmal
ohne und einmal mit Wasserführung. Die Wasserführung dient dazu, das Regenwasser
von der Fahrbahndecke in die Drainage abzuleiten und einen Ausgleich von asymmetrisch
anfallendem Oberflächenwasser zwischen beiden Seiten des Weges zu erlauben.
Darunter ist die Draufsicht auf den Fahrweg dargestellt. Die Laufflächen erhalten
zur besseren Entwässerung und Traktion ein Profil mit Waffeleisen-Muster.
Der Oberbau verteilt nicht nur Gewichts-, Antriebs- und Bremskräfte
gleichmäßig auf den Untergrund, er führt die Fahrzeuge
auch nach dem Prinzip der
O-Bahn.
Der Frachtverkehr kann deshalb auch mit
Zweiwegebahn-Fahrzeugen
durchgeführt werden.