Hybridmagnetbahn
weltweit
Ohne jede Frage ist die Menschheit derzeit (2008) durchaus technisch und wirtschaftlich in der Lage, die Hybridmagnetbahn -- und damit ein weltumspannendes, alle Völker verbindendes Verkehrsmittel -- zu erbauen und damit unseren schönen Planeten zu möblieren. Mittels schwimmender Tunnels, die durch Schwimmkörper getragen und mit Seilen am Meeresgrund abgespannt sind, ließen sich sogar Ozeane überqueren und damit alle größeren Landflächen der Erde zusammenbinden. Ergebnis wäre ein Verkehrssystem, welches sowohl die Leistungsfähigkeit des Schiffes als auch die Geschwindigkeit des Flugzeugs übertrifft und der Menschheit bisher ungeahnte wirtschaftliche Möglichkeiten eröffnet. Um all meinen Artgenossen schonmal den Mund wäßrig zu machen, zeige ich hiermit auf, wie ein solches weltumspannendes Magnetbahnnetz aussehen könnte:

Magnetbahn weltweit


Wie dem aufmerksamen Betrachter aufgefallen sein dürfte, schlage ich allen Ernstes vor, Amerika und Australien durch mehrere Bahnverbindungen mit Eurasien zu verbinden. Allerdings dürfte das durch herkömmliche Brücken und Unterwassertunnels nicht machbar sein, dafür liegt der Meeresboden teilweise viel zu tief unter der Wasseroberfläche. Stattdessen könnten hier schwimmende Tunnels zur Anwendung kommen. Alle höchstens 100 km dürfte eine Belüftungsstation nötig sein, die gleichzeitig als Offshore-Energiegewinnungsanlage (Wind/Wellen/Solarenergie), Navigationshilfe für See- und Luftfahrt (Leuchtturm/Funksender) und Rettungsstation für beschädigte Schiffe dient. Alle höchstens 1000 km sollte eine schwimmende Insel mit bahnhofsartigen Anlagen eingerichtet werden. Zwar müßten Magnetbahnzüge in diesen Bereichen auf ihre Bahnfahrwerke wechseln und daher von vielleicht 500 km/h Streckengeschwindigkeit auf 160 km/h herunterbremsen und anschließend wieder auf Streckengeschwindigkeit hochbeschleunigen, allerdings dürfte sich der damit verbundene Energie- und Zeitverlust in engen Grenzen halten und durch die betrieblichen Vorteile, wie beispielsweise Überholungsmöglichkeiten, mehr als ausgeglichen werden. Schließlich wird man Güterzüge nicht mit derselben Geschwindigkeit durch die Röhren pressen wollen wie Expresszüge. Während für Güterzüge mit ihren großen Gewichtskonzentrationen und Lademaßen aus Gründen der Dauerfestigkeit des Bauwerkes und des aerodynamischen Kolbeneffektes Geschwindigkeiten zwischen 150 und 250 km/h realistisch erscheinen, dürften leichte Personenzüge mit den üblichen Fahrzeugumgrenzungen 500 bis 600 km/h erreichen. Bei der Gestaltung von Tunnels, Schwimmkörpern, Abspannungen, Inseln und Offshore-Anlagen ist darauf zu achten, daß den natürlichen Meeresströmungen so wenig Widerstand wie möglich entgegengesetzt wird, denn sobald wir die Thermohaline Zirkulation abklemmen oder auch nur über Gebühr bremsen und behindern, sind wir alle, wie man so schön sagt, am Arsch.

Als Bauweise für die Verankerung schwimmender Bauwerke bieten sich SPAR- und Tension-Leg-Abspannungen an. Wesentliche Teile der Tragstruktur sowie des Korrosions- und Beschädigungsschutzes der Abspannungen können aus Biorock hergestellt werden. Speziell für den Bau von im oder am Meer befindlichen Gebäuden ist Biorock die ideale Alternative zu Stahlbeton. Einerseits hat Biorock verglichen mit Stahlbeton nahezu identische physikalische Materialeigenschaften, andererseits spart man sich den größten Teil des Erwerbs und Transports von Baustoffen. Weiterhin spart man jede Menge Energie im Vergleich zur Verwendung gebrannten Zements. Nachteilig sind allein die langen Fertigungszeiten, denn Biorock wird über längere Zeiträume aus den Salzen des Meerwassers auskristallisiert, und nicht wie Beton am Stück gegossen. Allerdings kann man das Ganze für Korallen sehr attraktiv gestalten, so daß die symbiotisch eingemietet und an der Erbringung der Bauleistung beteiligt werden könnten. Im Endeffekt hätte jeder was davon: Wir hätten billigere Magnetbahnen, und die Korallen hätten mehr Riffe. Überhaupt würde die Magnetbahn auch eine Verbesserung des globalen Ökosystems bedeuten. Das Schweinern und Lärmen der Schiffs- und Flugzeugantriebe hätte ein Ende, die Ladung ausgelaufener Kesselwagen würde noch in der Tunnelentwässerung aufgefangen (für Gefahrguttransporte sollte man eine eigene stickstoffgefüllte Röhre vorhalten), die Magnetbahn könnte gemeinsam mit Pipelines für Öl und Gas trassiert werden, und außerdem ließe sich so ein globales Energieverbundnetz errichten. Auch die Verlegung und Wartung interkontinentaler Kommunikationskabel dürfte sich erheblich vereinfachen.

Vor allen Dingen aber ließe sich auf diese Weise sehr einfach neuer Lebens- und Arbeitsraum gewinnen. Der Bereich um die schwimmenden Tunnels wäre nicht nur der ideale Standort für Offshore-Energiegewinnung, sondern die Bahnhofsinseln wären auch hervorragende Standorte für Mikroelektronik und Hochtechnologie. Auf dem offenen Ozean gibt es üblicherweise deutlich weniger Staub und Schmutz als in Landnähe, was für Chipherstellung und diverse Arten der Oberflächenbeschichtung einen enormen Standortfaktor darstellt. Es ist also zu erwarten, daß sich die Bahnhofsinseln in kürzester Zeit zu Stadtinseln und attraktiven Industriestandorten entwickeln werden. Entsprechend sind Lösungen für Wohnen und Erholung zu entwickeln. Bei Planung und Bau ist von Anfang an darauf zu achten, daß Inseln, Tunnel und angeschlossene Offshore-Anlagen weder durch übliche Tsunamis noch durch Riesenwellen beeinträchtigt werden können.
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